Weihrauch – das Geheimnis des Altertums

Weihrauch - Wirkung und Anwendung
Weihrauch - Wirkung und Anwendung

Die Geburt von Jesus Christus. Wie das heilige Buch der Christen erzählt, erreichten nach einer langen Reise nach Betlehem drei Weise aus dem Morgenland die Grippe und übergaben anlässlich des Neugeborenen ihre Geschenke. Gold, Myrrhe und Weihrauch. Der Wert von Gold als eines der Gaben muss nicht weiter erklärt werden. Doch Myrrhe und Weihrauch bedarf einer genaueren Überlegung, vergleicht man es mit dem glänzenden Edelmetall.

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In den Aufmerksamkeiten der Reisenden, die durch den hellen Stern am Nachthimmel geführt worden sind, verbirgt sich mehr als Glaube. Es lässt uns an einem uralten Heilwissen teilhaben. Ein Heilwissen das im fernen Orient, in Arabien, China und auch im antiken Griechenland bereits angewandt wurde. Nach und nach tauchen immer mehr Studien auf, die die heilende Wirkung der königlichen Ehrungen beweisen und völlig neue Dimensionen der Weihnachtsgeschichte öffnen.

Infos zu Weihrauch

Weihrauch ist mehr als nur Duft

Auch wenn Ihnen das ein oder andere Mal Weihrauch in Verbindung mit einer heilenden Wirkung zu Ohren gekommen sein mag, assoziiert man hier zu Lande vor allem den Duft aus der Kirche damit. Das Verdampfen des Stoffes ist Ritual vieler kirchlicher Zeremonien, zum Beispiel während des Hochamtes. So wurde es aber beispielweise auch im Mittelalter eingesetzt um die Pest aus den Häusern zu treiben. Aberglaube oder weises Wissen? Wissen darüber, dass Weihrauch eine desinfizierende Eigenschaft besitzt. Dass Weihrauch auch eine medizinische Wirkung zeigen kann, ganz ohne den Glauben an die seelenreinigende Wirkung durch Schwenken in den heiligen Hallen der Kirche.

Der Weihrauch-Baum

2010 reiste Jeremy Howell, ein Journalist des britischen Nachrichtendienstes „BBC“ in den Oman, der im Osten der arabischen Halbinsel liegt. Dort wollte er der so angepriesenen Wirkung des Weihrauchs auf den Grund gehen. Vor allem die Anti-Krebs-Eigenschaften haben den Reporter interessiert. Von Maskat, der Hauptstadt des Sultanat Oman, erreichte der Berichterstatter nach elf Stunden Fahrt das sogenannte Weihrauchland des Staates. Die Region heißt Dhofar und ist die Heimat tausender wildwachsender Boswellia Sacra- der Weihrauch-Baum. Besser gesagt eine Art dieser Gattung.

Er gehört zu der Familie der Balsambaumgewächse und kommt nur im Oman, in Somalia und in Jemen vor. Es ist ein kleiner, stark verzweigter Baum mit dicken Ästen, die in der Trockenzeit keine Blätter tragen. Er kann als ausgewachsener Baum eine Höhe von vier bis fünf Metern erreichen. Schon 7000 Jahre vor der Geburt Christi wurde der Weihrauch aus dem Harz dieser Bäume gewonnen, verkauft und genutzt.

Die Gewinnung von Weihrauch

Von Generation zu Generation wurde die Ernte-Methode des Baumes in Dhofar weitergegeben. Mit einem bestimmten geschwungenen Messer wird die Rinde des Baumes eingeritzt bis Harz aus der Öffnung tritt. Nachdem das gelblich glänzende Harz dann in der Sonne getrocknet ist, kann die tränenförmige Substanz abgetragen werden. Die erste Ernte der Harztränen hat am Anfang der Saison erst eine sehr minderwertige Qualität. Früher wurde diese Ernte weggeworfen, heute können auch aus diesem Ertrag die wertvollen Stoffe gewonnen werden. Drei Wochen später wird der Prozess an genau derselben Stelle in der Rinde wiederholt und eine qualitativ viel hochwertigere Ernte ist möglich. Je nach Alter und Größe des Baumes liegt die Harzausbeute zwischen drei und zehn Kilogramm. Um Weihrauch herzustellen werden von 25 verschiedenen Weihrauch-Baumarten vorwiegend drei genutzt: der Boswellia sacra (arabischer Weihrauch), Boswellia serrata (indischer Weihrauch) und Boswellia frereana (somalischer Weihrauch). Das Harz wird in der Fachsprache Olibanum genannt.

Die Wirkung von Weihrauch

Die Wirkung von Weihrauch ist in vielen Bereichen einsetzbar. Man rechnet dem bernsteinfarbigen Baumharz eine schmerzstillende, desinfizierende und auch schleimfördernde Eigenschaft zu. Auf vielen Ärztekongressen wird der Einsatz von Weihrauch bei chronischen rheumatischen Krankheiten positiv erwähnt, aber auch bei Magen-Darm-Erkrankungen und sogar Multiple Sklerose kann durch das Baumharz als Heilmittel positiv Einfluss genommen werden.

  • Weihrauch gegen Arthrose
    Weihrauch hilft gegen chronisch-entzündliche Krankheiten und auch gegen Arthrose. Arthrose ist der Gelenkverschleiß, der jedoch das altersübliche Maß des betroffenen Menschen übersteigt. Das Harz des Boswellia-Baumes lindert die Schmerzen und sogar die Gelenksteife lässt nach.
  • Weihrauch gegen Rheuma
    Auch Rheuma fällt unter die chronischen Erkrankungen. Es sind Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat, die oft fließende, reißende und ziehende Schmerzen in den Gelenken verursachen. Bereits vor 5000 Jahren wurde Rheuma in der ayurvedischen und indischen Medizin mit Weihrauch bekämpft.
  • Weihrauch gegen Entzündungen
    Entzündungen können vielseitig auftreten. Magenleiden, Magen-Darm- oder Hauterkrankungen sind häufige Erscheinungen. Das Einnehmen von Weihrauch kann inneren Entzündungen dank der schleimfördernden und entzündungshemmenden Wirkung entgegenarbeiten.

Wie wird Weihrauch angewendet?

Es ist zwischen handelsüblichem Weihrauch und standardisiertem Weihrauch zu unterscheiden. Zugelassene Medikamente enthalten eine standardisierte Dosis, während normaler Weihrauch nicht innerlich eingenommen werden darf! Anwendbar ist das Gummiharz in Tablettenform, häufig auch als Tropfen oder als homöopathische Lösung.

Weihrauch - Studien und Anwendung
Weihrauch – Studien und Anwendung

Die Formen von Weihrauch

Präparate mit Weihrauch sind in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel gelistet. Verfügbar sind diese Präparate in der Apotheke oder in Online-Shops. Da Weihrauch europaweit jedoch in anderen Dosen verkauft werden darf, muss beim Kauf im Internet auf eine gesunde Mischung geachtet werden und natürlich zudem auf die weiteren Zugaben des Präparates.

  • Weihrauch-Kapseln
    Zur Behandlung innerer Erkrankungen sollten nur extra dafür hergestellte Mittel eingenommen werden. Inhalieren von normalem Weihrauch hat vergleichsweise keine bis sehr geringe Wirkung. In den Kapseln wird der Extrakt samt aller Boswelliasäuren erhalten.
  • Weihrauch-Tabletten
    Die Tabletten verhalten sich ähnlich wie die Kapseln. Der Unterschied in der Definition ist der, dass Tabletten auch in Wasser gelöst oder im Mund gelutscht werden können. Eine andere Aufnahme durch die Schleimhäute ist die Folge und bestimmte Krankheiten können dadurch gezielter behandelt werden.
  • Weihrauch-Creme
    Weihrauch-Creme kann beim punktuellen Auftragen Juckreiz lindern und kühlend wirken. Durch die entzündungsbekämpfende Wirkung seien die behandelten Stellen glatter, heller und weniger gereizt. Die Creme ist zudem nicht zwangsläufig mit viel Fett angesetzt, was manchen Hauttypen sehr entgegenkommt.
  • Weihrauch-Balsam
    Balsam arbeitet mit Wundverbänden oder Kompressen zusammen. Er dient also der äußeren Anwendung bei Geschwüren und Abszessen. Der Balsam wird jedoch sehr häufig auch zur Pflege beworben. Er soll wohltuend bei Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich wirken und der Geruch soll wohltuende Pflege unterstützen.
  • Weihrauch als Öl
    Früher- und mit Sicherheit vorwiegend durch die sakrale Anwendung- wurde Weihrauch als der Atem der Göttlichkeit bezeichnet. Es wird eine Wasserdampf-Destillation des Harzes angewandt um das Öl herzustellen. Öl wird, wie in der Kirche, hauptsächlich zum spirituellen Gewinn genutzt, kann aber auch für entspannende Bäder oder Massagen sorgen.

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